Rene Descartes

Descartes, René, (1596-1650), französischer Philosoph, Wissenschaftler und Mathematiker, gilt auch als Begründer der neuzeitlichen Philosophie. Er wurde in La Haye, in der Touraine, als Sohn eines niederen Adligen geboren.

Descartes bekanntestes Werk ist "Discours de la méthode" (Abhandlungen über die Methode), mit drei Anhängen über die Geometrie, die Meteore und die Dioptrik. Dieses Werk wurde 1637 anonym in Leiden herausgegeben. Der Rest dieses Buches wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht. Es folgten weitere philosophische Werke wie Meditationes de Prima Philosophia (Meditationen über die Erste Philosophie, 1631; überarbeitet 1641) und Principia Philosophiae (Die Prinzipien der Philosophie, 1644).

Descartes' Philosophie, die auch Cartesianismus genannt wird, ersetzt die Theorien der meisten früheren Philosophen durch ein System von mechanischen Erklärungen der physikalischen Phänomene. Ursprünglich neigte Descartes dazu, das kopernikanische Weltbild der sich drehenden und um die Sonne kreisenden Planeten anzuerkennen. Descartes erklärt die Entstehung des Sonnensystems aus Materiewirbeln, eine Theorie, die gleichzeitig eine Erklärung der Planetenbewegung enthält und erst im 18. Jahrhundert von der Gravitationstheorie Newtons abgelöst wurde.

Descartes' Untersuchungen zur Optik führten ihn zur eigenständigen Entdeckung des Reflexionsgesetzes, welches besagt, daß der Einfallswinkel gleich dem Reflexionswinkel sei. In seinem Essay über die Optik wurde dieses Gesetz zum ersten Mal publiziert. Descartes' Betrachtungen über das Licht als eine Art Druck in einem festen Medium ebneten den Weg für die Theorie der Lichtwelle.

Der bemerkenswerteste Beitrag Descartes' zur Mathematik war seine Systematisierung der analytischen Geometrie. Er war der erste Mathematiker, der eine Klassifizierung der Kurven nach den sie erzeugenden Gleichungstypen vornahm. Bedeutend ist auch sein Beitrag zur Theorie der Gleichungen. Descartes war auch der erste, der die letzten Buchstaben des Alphabets für die Bezeichnung der unbekannten Größen und die ersten Buchstaben für die bekannten verwendete. Er erfand auch die Methode der Indizierung (wie in x2). Darüber hinaus formulierte er das sogenannte kartesische Gesetz der Zeichen, zur Auffindung der positiven und negativen Werte einer algebraischen Gleichung.