Heinrich Hertz

Heinrich Hertz

Der deutsche Physiker Heinrich Hertz (1857-1894) wurde am 22.2.1857 in Hamburg geboren.

Schon in den ersten Lebensjahren fiel er durch ein phänomenales Gedächtnis und hohe manuelle Geschicklichkeit auf.
In der Schule war er in allen Fächern Klassenbester. Zusätzlich zum Unterricht in einer Gewerbeschule für Mathematik und technisches Zeichnen bekam er Unterricht von einem Privatlehrer.

Wegen seiner vielen Begabungen fiel die Berufswahl schwer. Zunächst wurde er Praktikant bei einem Baumeister in Frankfurt/Main. Damit war er aber schnell unzufrieden. Nach Abschluss des Praktikantenjahres begann er ein Studium der Ingenieurswissenschaften am Polytechnikum in Dresden, aber auch dieses erfüllte nicht seine Erwartungen. Nach fünf Jahren verließ er Dresden, um erstmal seinen Militärdienst abzuleisten.

1877/78 nahm er das Studium am Polytechnikum in München wieder auf, orientierte sich dann aber zu den Naturwissenschaften (Mathematik, Physik, Zoologie und Astronomie) hin um. Nach einem Jahr wechselte er von München nach Berlin.
Hier profitierte er von einer Förderung durch die Physiker Hermann von Helmholtz und Robert Kirchhoff.

1880 promovierte Heinrich Hertz und wurde Forschungs- und Vorlesungsassistent. Nach der Habilitation 1883 an der Universität in Kiel wurde er 1885 an die technische Hochschule in Karlsruhe berufen. Als Professor für Experimentalphysik gelang ihm hier 1886 der Nachweis der elektromagnetischen Wellen (vorausgesagt von James Clerk Maxwell) und erforschte diese eingehend.
Er untersuchte Interferenz, Reflexion, Polarisation und Beugung der Wellen. Er bewies, dass ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit identisch ist mit der des Lichts, und dass das Licht nichts anderes ist als eine besondere Form elektromagnetischer Wellen.
1888 veröffentlichte er das Werk "Über Strahlen elektrischer Kraft".

1889 wurde Hertz nach Bonn berufen. Hier setzte er seine Forschungen fort und veröffentlichte die "Annalen der Physik" und "Mechanik". Er beschäftigte sich u.a. mit der Fernwirkung der Elektrizität. Daraus resultierte nach seinem Tod die drahtlose Telegrafie.

Am 1.1.1894 starb Heinrich Hertz in Bonn.

Seine Arbeit besaß aber eine große Bedeutung für die weitere wissenschaftliche und technische Entwicklung. Seine Entdeckung, dass Kathodenstrahlen Metallschichten durchdringen können, führte zur Entdeckung der Röntgenstrahlen. Mit der Kenntnis der Polarisation und Reflexion elektromagnetischer Strahlen wurde das Radar entwickelt. Die Halbleitertechnik entwickelte sich aus der Entdeckung des lichtelektrischen Effekts. Aus der Fernwirkung der Elektrizität entstanden Radio und Fernsehen.