Johannes Marcus Marci de Kronland

Marci (1595 - 1667) wurde am 13.6.1595 in der bömischen Stadt Kronland als Sohn eines Gutsverwalters geboren. 1608 begann er seine Schulausbildung in einer Jesuitenschule in Jindrichuv Hradec. Danach studierte er Philosophie und Theologie in Olomouc, um später Priester zu werden. Er brach diese Ausbildung aber ab und begann 1618 in Prag Medizin zu studieren. Ein Jahr nach seinem Abschluss 1625 übte er den Beruf des Arztes aus bevor er 1630 Professor an der Prager Charles Universität wurde. Dort wurde er später Dekan der medizinischen Fakultät und sogar Rektor.

1638 traf Marci auf einem Besuch in Rom Athanasius Kircher, mit dem ihn von da an eine lange Freunschaft verbandt. Während des Aufenthalts in Rom wurde er von ihm in die orientalischen Sprachen, insbesondere ins Arabische eingeführt.

Als Prag 1648 vom schwedischen Militär belagert wurde, kommandierte Marci eine studentische Militäreinheit, die er selbst aufgestellt hatte. Für seine Verdienste im Felde wurde er 1654 in den Adelsstand erhoben.

Marci war als Arzt so erfolgreich, dass er sogar Leibarzt von Ferdinand III. und seinem Nachfolger Leopold I. wurde.

Als Wissenschaftler forschte er auf den Gebieten der Medizin, Mechanik, Optik und untergeordnet der Mathematik. In der Veröffentlichung De proportione motus (1639) beschrieb er seine Theorie von der Kollision von Körpern und beschrieb die Experimente, die er zu seiner Erlangung durchgeführt hatte. Die meisten Erkenntnisse in der Optik veröffentlichte er in Thaumantias liber de arcu coelesti (1648) und Disssertatio de natura iridis (1650). Insbesondere untersuchte er die Lichtbeugung, aber es mangelte ihm an Exaktheit in der Beobachtung und der Fähigkeit die Beobachtungen richtig zu deuten und zu erklären.
In seinen medizinischen Arbeiten verstrickte Marci sich sowohl in philosophischen, als auch in theologischen Problemen. Er war Anhänger der Schule von Paracelsus. Er erneuerte die Vorstellung, dass ein organischer Körper aus einem Samen entsteht. Die Energien eines kreativen Geistes wurden von Gott bei der Erschaffung der Welt in die Individuen gesteckt. Jedes Individuum kann sich selbst erneuern. Marci widmete sich besonders Themen, die wir heute Neurologie, Physiologie und Psychophysiologie nennen. Dazu gehörte die Untersuchung des Ursprungs von Epileptischen Anfällen.

Marci starb am 10.4.1667 in Prag.